Die Zukunft des Buches und der Buchbranche – gibt‘s die überhaupt?

Erst mal lag es nur da, schön eingepackt in das Schutzpapier mit den Informationen, was drin ist: „Books & Bookster. Die Zukunft des Buches und der Buchbranche“ von Martin Schmitz-Kuhl, erschienen im Bramann Verlag. Erst habe ich mich ausgiebig an der schönen Erscheinung erfreut, dann habe ich ganz vorsichtig das Einpackpapier entfernt. Und heraus kam: ein unifarbenes blaulila Buch in unglaublich schlichter, aber umso schönerer Aufmachung.

Erst mal lag es nur da, schön eingepackt in das Schutzpapier mit den Informationen, was drin ist: „Books & Bookster. Die Zukunft des Buches und der Buchbranche“ von Martin Schmitz-Kuhl, erschienen im Bramann Verlag.

Erst habe ich mich ausgiebig an der schönen Erscheinung erfreut, dann habe ich ganz vorsichtig das Einpackpapier entfernt. Und heraus kam: Ein unifarbenes blaulila Buch in unglaublich schlichter, aber umso schönerer Aufmachung. Eine limitierte und von Hand nummerierte Auflage. Eines der tausend Exemplare wurde bei der Stiftung Buchkunst für die Prämierung der „Schönsten Bücher 2015“ eingereicht. Nicht die Nummer 29, die habe ich. Aus den 756 eingesandten Titeln hat die Stiftung Buchkunst inzwischen die 25 schönsten Bücher 2015 ausgewählt – und Books & Bookster gehört dazu, hat also noch Chancen, im September den „Preis der Stiftung Buchkunst“ zu bekommen, den das schönste Buch der 25 erhält.

Die schöne Aufmachung bleibt natürlich den Lesern der Printausgabe vorbehalten. Doch den Inhalt – den Content, so lernt man es im Buch – gibt es auch als E-Book. Oder bald bei LOG.OS oder Sobooks für Freunde des Social Readings.

Und schon sind wir mittendrin: Die Buchbranche ist im Wandel, das ist der Grundtenor der 12 Gespräche, die Martin Schmitz-Kuhl geführt hat: mit Juergen Boos, Harald Henzler, Nina Hugendubel, Jens Klingelhöfer, Beate Kuckertz, Sascha Lobo, Matthias Matting, Volker Oppmann, Okke Schlüter, Martin Schmitz-Kuhl (ja, mit sich selbst hat er auch gesprochen), Alexander Skipis und Till Weitendorf.

In den Gesprächen wird schnell klar: Vieles ist möglich, alles ist im Umbruch, wohin die Reise geht, vermag noch niemand zu sagen; die Zukunft des Buches ist vielfältig und nicht auf Print beschränkt. Print ist eine Form neben vielen anderen, die Content – also Inhalt – tragen.

Klar wird in den Gesprächen auch: Standen früher große Buchhandlungen wegen ihrer Marktmacht in der Kritik, so ist es heute Amazon. Das Unternehmen macht allen Zweigen der Branche massiv Konkurrenz. Und dagegen will sich die Branche wehren.

Für die Verlage und Buchhandlungen bedeutet all das: neue Ideen finden, neue Wege gehen und Kooperationen suchen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Für die Autoren bedeutet das: neue Freiheiten genießen. Und schließlich bedeutet das: neue Geschäftsmodelle wie etwa digitaler Buchvertrieb (z. B. Bookwire von Jens Klingelhöfer), Social-Reading-Plattformen (z. B. Sobooks von Sascha Lobo) oder unabhängige Plattformen, die Buchhändlern, Lesern, Verlagen, Bibliotheken und Autoren gleichermaßen zur Verfügung stehen (LOG.OS von Volker Oppmann).

Am Ende ist nur eines sicher: Welche Zukunft das Buch und damit die Branche hat, ist ungewiss. Aber es bleibt spannend.

Christiane Kauer

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