E-Books sind im Kommen ...

Immer mehr Verlage, aber auch neue und noch unbekannte Autoren setzen auf das E-Book. Mit den neuen Lesegeräten – E-Reader sowie Tablet-Computer – ist das E-Book für die Leser attraktiver geworden. Random House rechnet so für den amerikanischen Markt mit einem Marktanteil von 25 % im Jahr 2011 und bis zu 50 % in den folgenden Jahren – gemeint ist wohlgemerkt der Anteil an der Gesamtheit von Buchverkäufen!

Zusammenfassung

Das vorliegende Buch von Uwe Matrisch und Ursula Welsch ist eine Einführung in technische Grundbegriffe und Standards, die – zurzeit – bei der Erstellung von E-Books eine Rolle spielen. Das Buch besteht aus zwei Hauptteilen. Die Kapitel 1, 2 und 3 beschäftigen sich mit allgemeinen Informationen und prinzipiellen Anfangsüberlegungen bei der Gestaltung eines E-Books. Die Kapitel 4 und 5 heben auf Dateiformate und Workflow ab. Da das Buch aus der XML-Schule heraus entstanden ist, die Ursula Welsch leitet, liegt der Schwerpunkt hier auf konkreten technischen Lösungen.

Fragen rund ums E-Book, die zurzeit auf den Buchmessen diskutiert werden, also rechtliche sowie kaufmännische Aspekte und praktische Fragen des verlegerischen Alltags, sind nicht Gegenstand des vorliegenden Buches.

In den kurzen Kapiteln 1 und 2 wird zusammengefasst, welche Formate und Lesegeräte es gibt. Dieser Überblick ist naturgemäß ein sehr vorläufiger, jede Buchmesse wird hier entsprechende neue Errungenschaften präsentieren.

Das Kapitel 3 beschäftigt sich mit den konzeptionellen Grundfragen, die sich jemand stellen sollte, wenn er ein E-Book auflegen möchte. Grundforderung der Autoren ist hier, sich über die spezifischen Eigenschaften des elektronischen Produktes Gedanken zu machen und nicht einfach die Printausgabe umzusetzen. Eingeleitet wird auch bereits in die Problematik der „reflowable“-Darstellung von Text in E-Book-Formaten wie besonders dem EPUB. Dazu gehören die Themen Verweise, Paginierung, Marginalien, Register usw. Am Schluss des Kapitels wird kurz auf das Thema digitale Rechteverwaltung eingegangen, ohne allerdings – von einigen kurz eingestreuten Hinweisen abgesehen – auf die datenrechtliche oder verkaufstechnische Problematik einzugehen, die damit verbunden ist..

Ab Kapitel 4 geht es um die technische Erstellung unterschiedlicher Dateiformate. Im Zentrum stehen die Erstellung von EPUBs sowie die Verwendung von HTML- und XML-Standards.

Kapitel 5 bietet abschließend einige Überlegungen zum Workflow, in dem verschiedene E-Book-Formate möglichst automatisiert ausgehend von einem DTP-Dokument exportiert werden könnten.

Was leistet das Buch?

Das vorliegende Buch ist sicher zusammen mit entsprechenden Lehrgängen ein hilfreiches Skript. Ein Leitfaden für Redakteure oder Verleger, wie sie ihre E-Books konzipieren sollen, ist es hingegen nicht. Auch als Einleitung in die technischen Probleme des E-Books wird es für die meisten Leser schwer verständlich sein, da es im Bereich XML bereits recht viel voraussetzt und einzelne technische Anwendungen recht ausführlich, aber nur sehr theoretisch bespricht. Dem schnellen technischen Fortschritt trägt ein buchbegleitender Blog (http://www.e-book-corner.de/) Rechnung, in dem die beiden Autoren über Neuerungen und Erfahrungen berichten.

Verlagswebsite: . MedienEdition Welsch

Carsten Drecoll, Freiburg

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