Social Media en détail

An Social-Media-Marketing kommt heutzutage niemand mehr vorbei, der sich als Dienstleister einen Namen machen möchte. Tamar Weinberg eröffnet in ihrem Buch „Social Media Marketing - Strategien für Twitter, Facebook & Co“ den Zugang zu den einzelnen Kanälen. Sie erläutert sehr detailliert und anhand vieler Beispiele, wie auch „kleine“ Firmen die sozialen Medien wirkungsvoll einsetzen können.

Wer ist schon einmal zu einem Twittagessen gegangen? Vielleicht an einem Twittwoch? Ich nehme an, die meisten haben noch nicht einmal gehört, dass es so etwas überhaupt gibt: Ein Treffen von Twitter-Freunden, zum gegenseitigen Austausch. Doch Tamar Weinberg kennt sie alle, die ungewöhnlichen Aspekte rund ums Social-Media-Marketing. Und selbstverständlich auch die Plattformen, mit denen jeder früher oder später zu tun hat – etwa Facebook, Google+ oder YouTube. In ihrem Buch „Social Media Marketing – Strategien für Twitter, Facebook & Co“ stellt die Autorin alle vor. Sie beschreibt, wie sich der Nutzer bei den einzelnen sozialen Netzwerken anmelden kann und welche Funktionen diese jeweils bieten.

Das unterstreicht die US-amerikanische Autorin mit einer Reihe von Abbildungen. Sie liefert praktisch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, sodass wirklich keine Frage offen bleibt. Für die deutschsprachige Auflage haben Corina Pahrmann und Wibke Ladwig das Buch überarbeitet und für den deutschsprachigen Raum um mehr aktuelle Fallstudien und weitere Plattformen ergänzt.

Aber von vorne. Zunächst klärt Tamar Weinberg die Leser darüber auf, was unter dem Begriff Social-Media-Marketing eigentlich zu verstehen ist. Auch im Rahmen der einzelnen Kapitel liefert sie immer wieder Definitionen, damit der Anwender den Web-Jargon besser versteht. Was genau ist ein Shitstorm? Und was ein Blog? Eine grobe Vorstellung davon mag jeder haben, doch dann, bei näherer Betrachtung, ist es erstaunlich, wie viel dahintersteckt. Und welche Möglichkeiten die sozialen Medien, wenn sie nur richtig zum Einsatz kommen, für Unternehmen bieten. Sicher auch für freie Lektoren, die nicht nur ihre Website nutzen sollten, um Kunden zu gewinnen und auch zu binden.

Zugegeben, häufig werden die großen Firmen als Beispiel genommen, um Chancen und Risiken der einzelnen Kanäle zu illustrieren, etwa die Telekom oder die Deutsche Bahn. Doch es wird immer wieder verdeutlicht, welchen Nutzen Unternehmen mit kleinem Budget und wenigen Mitarbeitern aus diesen Instrumenten ziehen können. Nicht nur verkaufen, das hebt die Autorin stark hervor. Anders als das klassische Marketing dienen die Social-Media-Kanäle kaum dazu, die eigenen Produkte oder Dienstleistungen nach vorne zu rücken. Damit können die Firmen keinen Blumenstrauß gewinnen. Stattdessen wünschen ihre potenziellen Kunden, dass sie persönlich angesprochen werden. Ein Dialog soll entstehen, in dem sich Unternehmer – und damit auch Lektoren – nicht so sehr am Geschäft orientieren, sondern vielmehr auch eine menschliche Seite zeigen. Es geht darum, Fragen zu beantworten und Kritik, die möglicherweise laut wird, durch geschicktes Taktieren schnell umzulenken in eine positive Werbekampagne.

Wie so etwas funktioniert, schildert Tamar Weinberg in dem Buch „Social Media Marketing“. Zwar ist sie nicht auf eine Branche festgelegt, sondern wählt die Berufszweige so, wie sie gerade passen, um einen bestimmten Punkt zu erläutern. Daher können Lektoren nicht alles, was sie vorschlägt, auch tatsächlich nutzen. Um jeden Kanal zu besetzen, fehlt einem „Einzelkämpfer“ garantiert die Zeit. Aber das Buch bietet eine optimale Grundlage, um zu entscheiden, welcher Ansatz für freiberufliche Lektoren der richtige ist. Und aus welchen Gründen.

In Interviews erzählen Unternehmer, weshalb sie sich für die eine oder andere Strategie entschieden haben. Außerdem erläutern sie, wie sie bis heute damit fahren. Die Beispiele sind aktuell, deshalb lassen sie sich relativ einfach auf die eigene berufliche Situation übertragen. Außerdem liefert das Buch zu sämtlichen Themen weiterführende Links. Wer beispielsweise einen Blog einrichten möchte, findet auch die Portale, wo das möglich ist. Nicht nur Wordpress – das kennt ja sowieso schon jeder.

Im gesamten Buch ist die Darstellung immer ausführlich und detailliert. Nichts bleibt dem Zufall überlassen, alles stellt Weinberg zur Diskussion. Deshalb empfiehlt es sich, das Buch in kleinen Portionen zu lesen. So lässt sich das Gefühl vermeiden, von den vielen Einzelheiten erdrückt zu werden. Am Ende, mit etwas mehr Distanz, können Lektoren von dem Titel nur profitieren; meiner Meinung nach selbst im Vergleich zu anderen Büchern, die sich mit Social-Media-Marketing und der praktischen Umsetzung beschäftigen.

Daniela Preiß

Erhältlich als Buch und E-Book im Buchhandel, online zum Beispiel bei buch7.de oder direkt beim Verlag.

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